Im November setzt das letzte grosse Sterben in der Natur ein. Der Tod ist unumgänglich, offensichtlich. Es wird zusehends dunkler, kälter, nebliger. Sich in dieser Zeit mit dem Thema „Trauer“ auseinanderzusetzen, ist daher naheliegend. Einen Tag nach Allerheiligen, am 2. November 2023, trafen sich 25 Teilnehmerinnen und ein Teilnehmer im herbstlich geschmückten und im Kerzenlicht getauchten Saal des Kath. Pfarreiheims. Der Verlust von Dingen, Lebensumständen oder geliebten Menschen löst Trauer aus. Einen nahestehenden Menschen zu verlieren ist für Betroffene einschneidend. Mit der erfahrenen Trauer- und Sterbebegleiterin Simone Kuhn setzten wir uns zuerst mit der Frage „Was ist Trauer?“ auseinander, um Trauernde und deren Umgang mit ihrem schmerzhaften Verlust zu verstehen. Vielen machen trauernde Menschen Angst. Sie wissen nicht, wie ihnen begegnen, wie umgehen mit deren Gefühlen, deren Schmerz und deren Fragen. Die fünf grossen Ängste bei Begegnungen mit Trauernden symbolisierte die Referentin anschaulich mit Stolpersteinen in Form von Kartonschachteln. Mit wertvollen Anregungen, Tipps, Fakten und dem gemeinsamen Austausch „lösten“ wir diese auf und bauten daraus eine Brücke. Wir können einem trauernden Menschen seine Trauer nicht abnehmen. Wir können aber mit jedem Schritt über die Brücke – und ist dieser noch so klein – zeigen, dass er nicht alleine ist und nicht Angst haben muss, dass er noch weitere Menschen durch Schweigen und Distanzierung verliert.
Bericht: Béa Carlen Hausheer
Fotos: Béa Carlen Hausheer